Das Erbringen einer optimalen Dienstleistung wird in der Eissportbranche von Jahr zu Jahr anspruchsvoller. Im EIKU haben die «Eismeister» die Möglichkeit, ihre Professionalität auf allen Ebenen zu vertiefen.

Im Eisangestelltenkurs EIKU erwerben Teilnehmende theoretisches Fachwissen und breite praktische Kenntnisse im Bereich einer Eisanlage. Nach erfolgreicher Absolvierung des Kurses erhalten sie das Brevet EIKU, welches von der Generalversammlung der GSK für die Eissportbranche im Jahr 2017 eingeführt wurde.

Ausbildungsziele

Teilnehmende kennen die wichtigsten Prozess- und Arbeitsabläufe in einer Eisanlage. Sie verstehen die wichtigsten Fach- und betrieblichen Zusammenhänge und verfügen nach erfolgreich absolvierten Lernkontrollen folgende Qualifikation:

  • Fachgerechte Ausführung der anfallenden Tätigkeiten und Aufsichten unter Einhaltung sämtlicher Sicherheitsstandards in einer Eissportanlage.
  • Professionelle und dienstleistungsorientierte Betreuung der verschiedenen Kundensegmente.
  • Umsetzung der Anforderungen an Sauberkeit, Hygiene und Desinfektion sowie an die wesentlichen Werkstoffe und deren Pflege.
  • Gewährleistung der Sicherheit von Kunden und Personal in Notfallsituationen.
  • Ressourcenorientierter und nutzungsgerechter Auf- und Abbau sowie Pflege des Eises.

Berufsbild

Arbeitsgebiet (Zielgruppen, Ansprechpartner, Kunden)

Eisangestellte EIKU sind praxisorientierte Berufspersonen mit Fachwissen über das gesamte Spektrum der Eisbranche (Freizeit, Sport, Gesundheit und Erholung). Sie bieten Gewähr für einen sicheren, zeitgemässen und kundenorientierten Betrieb. Zu den Kunden gehören die gesamte Bevölkerung sowie öffentliche und private Institutionen (z.B. Vereine, Schulen, Gesundheitswesen, Unternehmen).

Die wichtigsten beruflichen Handlungskompetenzen

Eisenangestellte EIKU:

  1. erkennen die Bedürfnisse der vielschichtigen Kundschaft auf ihrer Eisbahn und reagieren angemessen auf Rückmeldungen derselben. Bei Reklamationen und konfliktträchtigen Situationen agieren sie überlegt, deeskalierend und lösungsorientiert.
  2. sorgen für eine wirkungsvolle und somit unfallverhütende Eisbahnbetrieb und leisten in Notsituationen erfolgreiche Erste Hilfe und sind in der Lage Patienten lebens- und gesundheitserhaltend zu lagern und zu betreuen bis professionelle Rettungsdienste eintreffen.
  3. kennen die Bedeutung der Hygiene im Eisbahnbetrieb und führen anhand von betrieblichen Vorgaben (Checklisten, Pflegeanforderungen, Normen, Richtlinien) adäquate Hygiene- und Desinfektionsmassnahmen (Reinigung, Kontrollen) durch.
  4. kennen die Funktionsweise der auf dem Markt gängigsten Systeme, resp. Kältemittel für die Aufbereitung des Eises und sind in der Lage, diese korrekt zu bedienen sowie In- und Ausserbetrieb zu nehmen. Sie sind sich der Gefahren der für die Eisaufbereitung zugelassenen chemischen Mittel bewusst und beherrschen den korrekten Umgang und die daraus abzuleitenden Massnahmen bei einem Notfall (Leckage, Maschinentransport, Evakuierung.
  5. führen periodische Kontrollen und Unterhaltsarbeiten in der Eisbahn, der Haustechnik (Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär, Elektro) durch und erkennen, bei welcher Massnahme eine Drittperson (Fachexperte, Vorgesetzter) hinzugezogen werden muss.
  6. kennen die klimatischen und witterungstechnischen Einflüsse aus Ausseneisbahnen und Hallen und leisten einen Beitrag für einen energieeffizienten, umweltbewussten und somit klimagerechten Badebetrieb.
  7. führen einen korrekten, täglichen und kundengerechten Unterhalt der Eisbahnen durch den Einsatz der verfügbaren Maschinen und Geräte durch.
Berufsausübung (Arbeitsumfeld, Arbeitsbedingungen)

Eisangestellte EIKU üben ihre beruflichen Aktivitäten saisonal oder ganzjährig aus. Sie arbeiten im Winter in Eishallen und auf Ausseneisfeldern im Freien, im Sommer nur in der Eishalle, sofern der Betrieb ganzjährlich möglich ist

Sie verfügen über branchenübergreifendes Fachwissen und können dieses adäquat in der Praxis anwenden. Eisangestellte EIKU entwickeln ihre Kenntnisse und Kompetenzen ständig weiter und sind dazu verpflichtet, mindestens alle zwei Jahre die eigene Rettungskompetenz überprüfen zu lassen.

Beitrag des Berufes an Gesellschaft und Wirtschaft

Eisangestellte EIKU verstehen sich als Dienstleister und leisten einen wertvollen Beitrag für eine gesunde und sinnvolle Freizeitgestaltung der Bevölkerung. Zusätzlich helfen sie mit, dem organisierten Breiten- und Spitzensport sowie dem Gesundheitswesen (Prävention, Rehabilitation) eine anforderungsgerechte Infrastruktur unter zeitgemässen ökologischen Rahmenbedingungen anzubieten.

Voraussetzungen

Sie sind mindestens 18 Jahre alt und haben sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift (mindestens C1, nach GER www.europaeischer-referenzrahmen.de). Zudem verfügen Sie über folgende Berufserfahrung:

  • mindestens 2 Jahre zu mindestens 50% in einer Ganzjahres-Eisanlage oder
  • mindestens 2 Saisons zu 100% in einer Winter-Eisanlage

Ausbildungskosten

Die Ausbildungskosten beinhalten nebst dem Unterricht die digitalen Lehrunterlagen, die Prüfungen sowie das Brevet EIKU.

Der Bundesrat hat den Berufsbildungsfonds (BBF) der OdA igba am 20.11.2019 mit Umsetzung per 1. Januar 2020 allgemeinverbindlich erklärt. In der Folge wird das Kursgeld des EIKU um 25% reduziert. Die Differenz wird via BBF beglichen.